Der Begriff der organisationalen Resilienz ist ein Sammelbegriff für verschiedene Gestaltungsprinzipien auf organisationaler Ebene.
Der Grundgedanke der organisationalen Resilienz besteht darin, dass es auf der Ebene der Arbeitsorganisation Strukturen und Prozesse gibt, die sich gestalten lassen. Diese Strukturen und Prozesse tragen dazu bei, dass eine Organisation gegenüber einer dynamischen Umwelt resilient ist. Der Begriff "resilient" bedeutet, die Funktionalität einer Organisation aufrechtzuerhalten oder nach einer Störung schnellstmöglich wiederherzustellen. Es lassen sich verschiedene Resilienzfacetten unterschieden: Anticipation, Buffering, Coping und Adaptation, Recovery und Learn.
Anticipation heißt, eine mögliche Störung vorherzusehen. Sie findet also noch vor Eintritt des eigentlichen Ereignisses statt. Buffering als Abmildern von Störungswirkungen erfolgt unmittelbar nach der Störung, aber noch bevor sie ihre vollständige Wirkung entfaltet hat. Coping und Adaptation beziehen sich auf die Art, wie eine akut entfaltete Störungswirkung gehandhabt wird. Der Begriff Recovery bezeichnet Handlungen, die die Funktionalität einer Organisation nach einer Störung oder Schwankung wiederherstellen sollen. Hinter dem Ausdruck Learn steckt das Anpassen der gesamten Organisation oder von Prozessen nach Abklingen der Störungswirkung. Der Begriff bezieht sich damit auch auf künftige Störungen.
Die Verbesserung der Resilienz eines Unternehmens ist damit entscheidend für den Unternehmenserfolg. Nachfolgend einige Handlungsempfehlungen
Die Stärkung der organisationalen Resilienz erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl organisatorische als auch personelle Aspekte berücksichtigt. Es ist wichtig, dass diese Maßnahmen kontinuierlich überprüft und angepasst werden, um den sich ständig ändernden Geschäftsumfeldern gerecht zu werden.
Ausgangs-Basis für den langfristigen Erfolg: die Vision!
Wie und wo sehen wir unser Unternehmen, wie sollen unsere Führungskräfte, Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten unser Unternehmen sehen? So könnte eine tragfähige und nachhaltige Unternehmensvision aussehen:
Wir wollen, dass wir uns positiv und profitabel in den Märkten positionieren und profilieren können. Wir wollen die langfristige profitable Kundenzufriedenheit, indem wir Kunden-Probleme kompetent und effizient losen, indem wir mithelfen, unsere Kunden erfolgreich zu machen. Unsere Kunden wissen, warum sie mit uns und nicht mit de Wettbewerbern arbeiten, wir sind für diese ein fachlich und menschlich wertvoller Partner auf dem gemeinsamen Weg zum Erfolg.
Unsere Lieferanten und Dienstleister arbeiten gerne und erfolgreich mit uns zusammen, unsere Mitarbeiter sind kompetent und motiviert, entlang der Unternehmens-Ziele mitarbeiten und erhalten dafür einen sicheren Arbeitsplatz mit einem guten Einkommen, Verantwortung und Freiraum, um sich zu entfalten. Sie sind Mitglied eines Teams von Menschen, die eine Vision haben und diese realisieren wollen.
Wie kommen wir dahin?
Aufbau-Organisation
Ablauf-Organisation
Der Erfolg eines Unternehmens kann sich auf vielfältige Weise auf die psychische Gesundheit von Führungskräften und Mitarbeitenden auswirken. Diese Auswirkungen können sowohl positive als auch negative Aspekte umfassen und sind oft komplex und vielschichtig.
Positive Auswirkungen:
Negative Auswirkungen:
Es ist zu beachten, dass die Auswirkungen des Erfolgs von Unternehmen auf die psychische Gesundheit von vielen Faktoren abhängen, beispielsweise
Wenn Unternehmen gut und nachhaltig arbeiten, hat dies einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf deren psychosozialen Verhältnisse!
Noch nicht überall hat sich die Rolle des HR-Managements von der der administrativen Personalverwaltung hin zum Strategischen Business-Partner in den Unternehmen gewandelt. Oft fehlt zur Übernahme dieser Funktion oft die Zeit, denn das operative Geschäft mit seinen täglichen Dringlichkeiten wird natürlich priorisiert. Auch kann es am richtigen Ansatz und Wissen mangeln.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Wert des HR-Managements zu erhöhen und seine Bedeutung im Unternehmen zu steigern.
Hier sind einige wichtige Ansätze:
Indem das HR-Management diese Maßnahmen ergreift und seinen Beitrag zum strategischen Erfolg des Unternehmens nachweist, kann es den Wert und die Bedeutung seiner Rolle im Unternehmen steigern. Dabei ist es wichtig, proaktiv zu sein, sich weiterzuentwickeln und sich kontinuierlich über neue Entwicklungen im Personalbereich zu informieren, um relevante und wertvolle Beiträge leisten zu können.
Ca. 3,5 Mio. Arbeitgeber ab einer/einem versicherungspflichtigen Mitarbeiterin/Mitarbeiter sind seit 2014 nach § 5, ArbSchG dazu verpflichtet, eine gesetzeskonforme Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung durchzuführen, valide Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln/umzusetzen sowie für die Prüforgane zu dokumentieren. So steht es im Gesetz!
Es sind inzwischen 8 Jahre vergangen. Nach Schätzungen von Experten haben bisher lediglich 15% der gesetzlich verpflichteten Arbeitgeber diese Gefährdungsbeurteilung durchgeführt, allerdings sind über 50% dieser Gefährdungsbeurteilungen unzureichend bzw. unvollständig. Zugegeben: die Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung gehört sicherlich nicht zu den einfachsten Maßnahmen des Arbeitsschutzes, aber sie ist auch keine Raketenwissenschaft!
Die Unternehmen und Organisationen, die sich vor dieser Aufgabe drücken und darauf hoffen, dass die Gewerbeaufsichtsämter wegen Personalengpässen wohl nicht vorbeikommen oder nur unzureichend prüfen können, müssen dieses Versäumnis teuer bezahlen. Wir denken da nicht zuerst an Sanktionen der Gewerbeaufsichtsbehörden und auch nicht an drohende Regressforderungen der Versicherungsträger, sondern an die enormen Schäden in den Absatzmärkten (insbesondere am Point-of-Sales) und die Schwierigkeiten der Mitarbeiterbindung.
Über den Fachkräftemangel zu klagen und gleichzeitig diese wichtige Maßnahme des Arbeitsschutzes zu verweigern, passt, das ist unsere Erfahrung, einfach nicht zusammen.
Auch wenn ein Unternehmen im eigenen Verantwortungsbereich für nachhaltig gute psycho-sozialen Verhältnisse sorgt, so können doch quasi durch die Hintertür, oder anders ausgedrückt, über die Supply-Chain oder Wertschöpfungskette die negativen Folgen von psychischen Fehlbelastungen unbewusst importiert werden, was dann zwangsläufig zu zusätzlichen psychischen Fehlbelastungen (Stress", Arbeitsüberlastung) im eigenen Unternehmen führt.
Ein ähnliches Phänomen kann beobachtet werden, wenn ein Unternehmen, das sich nicht ausreichend um gute psycho-soziale Verhältnisse im eigenen Unternehmen kümmert, die negativen Auswirkungen psychischer Fehlbelastungen beispielsweise in ihre Händler-Organisation exportiert. Auch in diesem Falle werden dort zusätzliche psychische Fehlbelastungen gefördert.
Es ist nur schwer zu verstehen, dass die meisten Unternehmen und Organisationen diesen wichtigen Sachverhalt gänzlich übersehen und nicht - wie es konsequent wäre - von ihren Zulieferanten und Vertriebspartnern den Nachweis der erfolgreichen Durchführung der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen kathegorisch zu verlangen.
Wenn wichtige Zulieferanten und Vertriebspartner die Gefährdungsbeurteilung noch nicht durchgeführt haben sollten, wäre es doch eine gute Idee, diese Maßnahmen ggfs. finanziell zu unterstützen. Eine Investition, die sich für beide Seiten rechnen würde!
Ganz ohne Zweifel nimmt der Stress mit möglichen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter kontinuierlich zu und hat inzwischen ein Ausmaß erreicht, das nicht zur Analyse von Ursachen, sondern auch zu substantiellen Verbesserungen im System zwingt.
Dazu die Ergebnisse einer aktuellen Befragung der Personalberatung Korn Ferry mit 1.951 Angestellten:
Häufige Wechsel der Vorgesetzten verursachen Stress
Zu viel Arbeit wird vor allem dann als stressig empfunden, wenn Leistung und Einsatz von den Vorgesetzten nicht entsprechend - zum Beispiel durch Wertschätzung und Lob - honoriert wird.
Carsten Schäfer, Korn Ferry Personalberatungsgesellschaft, sagt dazu: "Darum ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen heute auf Führungskräfte setzen, die nicht nur fachlich exzellent sind, sondern denen es gelingt, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, ihrer Arbeit einen Sinn zu verleihen und als Lotse im komplexen Veränderungsdschungel zu fungieren."
Mit der Frage der Psychischen Gefährdungen müssen sich gemäß § 5, ArbSchG seit 2014 alle Arbeitgeber mit mindestens einem versicherungspflichtigen Beschäftigten befassen, indem sie die psychischen Belastungen bei der Arbeit in ihren Unternehmen gesetzeskonform analysieren, ggfs. durch Maßnahmen optimieren bzw. reduzieren, für Nachhaltigkeit sorgen, deren Wirkungen kontrollieren und den gesamten Prozess für die Gewerbeaufsichtsämter nachvollziehbar dokumentieren.
Aus Studien wissen wir, dass für schätzungsweise 25% der psychischen Gesundheit der Einfluss der Arbeit verantwortlich ist. Mit 75% sind hingegen die persönliche Einstellung zum Leben und das soziale Umfeld verantwortlich. Wir wissen, dass die Einflussfaktoren nicht sauber zu trennen sind: psychische Belastungen aus dem privaten Sektor werden von Menschen nicht selten in die Arbeit integriert, umgekehrt haben berufliche Belastungen einen erheblichen Einfluss auf das Privatleben.
Ganzheitlich gesehen und die Wechselwirkungen im Auge drängen sich für mich jenseits des Arbeitsbereiches weitere Fragestellungen auf, für die es bis heute keine Antworten gibt, und um die sich offenkundig auch kein Mensch oder gar Politiker kümmern:
Welche negativen psychischen Belastungen gehen eigentlich von der Politik aus?
Die negativen psychischen Belastungen, die von der Politik ausgehen können, können vielfältig sein. Hier sind einige Beispiele:
Es ist wichtig anzumerken, dass die Auswirkungen politischer Entscheidungen und Belastungen auf das individuelle psychische Wohlbefinden stark von der persönlichen Situation, den individuellen Resilienz- und Bewältigungsfähigkeiten und anderen individuellen Faktoren abhängen können. Was für eine Person belastend sein kann, kann für eine andere Person weniger belastend sein.
was sind die negativen pychischen Belastungen für den Bürger, die von der Politik ausgehen
Für die Regierungsapparate auf Bundes- und Landesebene werden immer wieder mal Psychologen gesucht und eingestellt, deren Aufgabe allerdings nicht darin besteht, die genannten psychischen Gefährdungen zu analysieren oder gar zu beseitigen, sondern vielmehr darin, das Regierungshandeln den Menschen gegenüber positiv zu verkaufen.
Millionen von Pensionären und Rentnern mit viel Potenzial, Erfahrungen, Kompetenzen und Engagement könnten dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und damit u.a. die negativen Auswirkungen des Fachkräfte-mangels nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die stärker belasteten Mitarbeitenden zumindest minimieren.
Gerade in der heutigen Zeit mit der Gefahr von Altersarmut und im Zeichen immens steigender Lebenshaltungskosten sind immer mehr Rentner darauf angewiesen, ihre vielfach unzureichenden Renten durch ein Engagement im Arbeitsmarkt aufzubessern.
Im Jahr 2021 hatten, so teilte es jüngst das Statistische Bundesamt mit, 4,9 Millionen Rentnerinnen und Rentner ein persönliches monatliches Nettoeinkommen von unter € 1. 000,-.
Diese Rentnerinnen und Rentner haben einst unser Land aufgebaut und unseren Wohlstand erarbeitet. Das scheint inzwischen in Vergessenheit zu geraten.
Inzwischen reden wir von 890.000 Rentnerinnen und Rentnern, die meist aufgrund der nicht zureichenden Rente arbeiten müssen.
Aber wie sieht es in der Realität aus:
Fazit: es ist zu hoffen, dass die Unternehmen und Organisationen ihre Personalpolitik gegenüber arbeitssuchenden Rentnerinnen und Rentner gründlich überdenken, statt über den tatsächlich existierenden Fachkräftemangel zu klagen. Hier ergibt sich die Möglichkeit für eine Win-Win-Situation, von der beide Seiten, Arbeitgeber und leistungsfähige und leistungsbereite Rentnerinnen und Rentner, gleichermaßen profitieren könnten. Wer macht den ersten Schritt?
Mobbing kann schwerwiegende Auswirkungen auf die betroffenen Personen haben, sowohl in psychischer als auch in physischer Hinsicht. Es kann zu Stress, Angstzuständen, Depressionen, Schlafstörungen, psychosomatischen Beschwerden und einem erheblichen Rückgang der Arbeitsleistung führen. Die betroffenen Personen können auch Schwierigkeiten haben, Beziehungen aufrechtzuerhalten und ihr Selbstvertrauen zu bewahren. In einigen Fällen kann Mobbing sogar zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Unternehmen führen.
Mobbing am Arbeitsplatz ist nach wie vor ein weitläufiges Problem, das sich durch alle Branchen und Karrierestufen hindurchzieht. Das bestätigt nun auch eine neue repräsentative Studie des Büroausstatters Viking unter 1.000 deutschen Arbeitnehmern, die in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll entstanden ist.
Insgesamt gaben mehr als 60 % der Teilnehmenden an, Mobbing an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz erlebt zu haben: Fast jeder vierte Arbeitnehmer (24 %) berichtete selbst Opfer von Mobbing gewesen zu sein. Weitere 37 % gaben an, bereits Zeugen von Mobbing gewesen zu sein.
Überraschenderweise war kein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern im Mobbingverhalten am Arbeitsplatz erkennbar. Jedoch laufen Millennials am Arbeitsplatz fast doppelt so häufig Gefahr am Arbeitsplatz gemobbt zu werden, als die über 55-jährigen Babyboomer. Wird heute anders gemobbt als früher? Dazu sagt der stellvertretende Vorsitzende des Beirats der Initiative für mobbingfreie Gesundheit, Diplom-Psychologen Dr. Klaus Mucha: „Sicher hat sich auch das Erscheinungsbild des Mobbens im Laufe der Zeit verändert. Sadistische Persönlichkeiten, die psychischen Druck auf Opfer ausübten oder sie malträtierten, gab es auch schon, bevor Psychologinnen und Psychologen vor Jahrzehnten wissenschaftlich zu forschen begannen […]. In den letzten Jahren sind natürlich auch im Zuge technologischer Entwicklung neue Formen, ja Möglichkeiten, des Mobbens entstanden. Ich denke an das weltweite Kommunikationsnetz und das schon oft tödliche Cybermobbing.“
Erkennen Führungskräfte Mobbingsituationen am Arbeitsplatz?
Besonderen Fokus legte die Studie auf die Führungsebene in deutschen Unternehmen und wie fähig Vorgesetzte sind Mobbingsituationen am Arbeitsplatz zu erkennen und fair aufzulösen. Dazu Dr. Klaus Mucha: „Der Arbeitgeber, letztendlich die oberste Leitungsperson, trägt nicht nur soziale oder moralische Verantwortung, sondern ist gesetzlich verpflichtet, die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern und sie auch vor psychischen Gefährdungen zu bewahren (unter anderem Arbeitsschutzgesetz). Diese gesetzlich vorgeschriebene Fürsorgepflicht wird in der Praxis und abhängig von der Größe eines Unternehmens auf untere Hierarchieebenen herunterdelegiert (Pflichtenübertragung) bis zu der unmittelbaren Führungskraft eines Mobbingopfers.
In der Realität kann ein solches Schutzgesetz nur mit Leben erfüllt werden, wenn Führungskräfte sämtlicher Hierarchieebenen qualifiziert sind, und zwar auch hinsichtlich des Erkennens und Umgangs mit Konflikten, Diskriminierung und insbesondere Mobbing.“
Wie die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zeigten glaubt fast jeder vierte Arbeitnehmer, dass die eigenen Vorgesetzten nicht imstande wären Mobbing am Arbeitsplatz zu identifizieren. Zudem hat nur jeder sechste Manager ein starkes Vertrauen darin, Anzeichen von Mobbing erkennen zu können.
Immerhin glauben 53 % der Personalverantwortlichen, dass sie verhindern könnten, dass Mobbing am Arbeitsplatz überhaupt erst auftritt. Erstaunlich sind auch die unterschiedlichen Ergebnisse in den verschiedenen Alterskategorien. So wünschen sich beispielsweise 30 % der Millennials, dass Vorgesetzte mehr auf das Verhalten ihrer Mitarbeiter achten, während sich 40 % der Babyboomer Weiterbildungsmöglichkeiten im Umgang mit Mobbing wünschen.
Wie ernst nehmen Arbeitgeber das Thema Mobbing am Arbeitsplatz?
Insgesamt finden 30 % der befragen Studienteilnehmer, dass Mobbing am Arbeitsplatz von Arbeitgebern nicht ernst genug genommen wird. Eine mögliche Erklärung, warum dies so ist, hat der Vorstandsvorsitzende des Bündnisses gegen Cybermobbing e.V., Uwe Leest: „Eine Erklärung könnte sein, dass viele Arbeitgeber das Thema Mobbing nicht mit Ihrem Unternehmen in Verbindung bringen möchten, da sie der Meinung sind, dass ein solches Problem unter ihrer Führung nicht existiert. Arbeitgeber schauen somit gezielt weg oder reihen sich im schlimmsten Fall noch mit in das Verhalten ein, um das Opfer schneller aus dem Unternehmen zu bekommen.”
Als Lösung und Präventionsmaßname schlägt Uwe Leest vor, dass man den mobbingfördernden Strukturen innerhalb eines Unternehmens, wie z.B. dem Aufbau von konkurrenzorientiertem Klima oder starren Hierarchien ansetzt. Weiter erläutert er: „Allein eine Sensibilisierung mittels einer innerbetrieblichen Aufklärung und Informationen zu dieser Problematik sind wichtige Schritte hin zu einem konfliktfreien Betrieb. Eine weitaus höhere Wirkung hat die Etablierung institutioneller Strukturen wie z.B. eine Anlaufstelle mit geschulten Mitarbeitern für Mobbingvorfälle, schriftlich kodifizierte Leitlinien zum Umgang mit Konflikten und die Einsetzung von ausgebildeten Konfliktlotsen.”
Wertschätzung im Beruf bezieht sich auf die Anerkennung und Würdigung der Leistungen, Fähigkeiten und Beiträge eines Mitarbeiters seitens des Arbeitgebers, der Vorgesetzten, der Kollegen und des Teams. Eine wertschätzende Arbeitsumgebung und Kultur kann sich positiv auf das Engagement, die Motivation und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken. Aspekte und Bedeutungen der Wertschätzung im Beruf:
Die Wertschätzung im Beruf kann auf verschiedene Weisen zum Ausdruck gebracht werden, wie zum Beispiel durch mündliche Anerkennung, schriftliches Lob, Belohnungen und Anerkennungsprogramme, Mitarbeiterveranstaltungen oder durch die Schaffung einer positiven und unterstützenden Arbeitskultur. Eine wertschätzende Arbeitsumgebung kann dazu beitragen, das Arbeitsklima zu verbessern, das Mitarbeiterengagement zu steigern und letztendlich die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu fördern.
NCV-Parsing bezieht sich auf den Prozess der automatisierten Extraktion und Analyse von Informationen aus einem Lebenslauf (CV) oder einer Bewerbung. Es handelt sich um eine Technologie, die in der Personalbeschaffung und im Bewerbungsmanagement eingesetzt wird, um den Prozess der CV-Sichtung und -Auswertung zu optimieren.
Der CV-Parsing-Algorithmus analysiert den Inhalt eines CVs und identifiziert dabei verschiedene Elemente wie Kontaktdaten, Ausbildung, Berufserfahrung, Fähigkeiten, Zertifikate und andere relevante Informationen. Diese Daten werden dann in eine strukturierte Form gebracht und in Datenbanken oder Bewerbermanagementsystemen gespeichert. Auf diese Weise können Personalverantwortliche und Recruitingspezialisten die Informationen schnell und effizient durchsuchen und analysieren, um geeignete Kandidaten zu identifizieren.
Die drei Arten des Parsings
Parsing ist nicht gleich Parsing – Sie können ihre Schwerpunkt gezielt setzen und erhalten somit je nach Parsing-Typ mehr oder weniger zuverlässigere Ergebnisse:
CV-Parsing bietet verschiedene Vorteile, darunter:
CV-Parsing ist nicht perfekt und kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Je nach Format und Layout des CVs kann es zu Schwierigkeiten bei der korrekten Extraktion und Zuordnung von Informationen kommen. Zudem kann es vorkommen, dass CVs mit ungewöhnlichen Schreibweisen, unvollständigen Angaben oder fehlenden Schlüsselinformationen nicht optimal verarbeitet werden.
Insgesamt bietet CV-Parsing jedoch eine effiziente Möglichkeit, Bewerberdaten zu verarbeiten und den Auswahlprozess zu erleichtern. Es unterstützt Personalabteilungen und Recruiter dabei, eine größere Anzahl von Bewerbungen effektiv zu verwalten und potenzielle Kandidaten schneller zu identifizieren.
Vorteile für Bewerber
CV Parsing ist ebenfalls für die Bewerber von großem Vorteil, weil durch die Automatisierung der gesamte Bewerbungsprozess schneller und effektiver abläuft und die Bewerber schneller Rückmeldung erhalten. Hinzukommt, dass die Bewerber ihre Daten nicht wieder und wieder in Textfelder eingeben müssen. Die Bewerber laden einmal ihren Lebenslauf hoch, lassen ihn parsen, nehmen hier und da noch Änderungen vor und senden die Daten ab. Es ist ebenfalls möglich, die Lebensläufe, die auf Xing oder LinkedIn hochgeladen wurden, parsen zu lassen. Die Candidate Experience kann man dadurch enorm verbessern. Durch die gesteigerte Nutzerfreundlichkeit des Bewerbungsprozesses erscheinen die Unternehmen innovativ und auch attraktiv für die gefragten Fachkräfte, die man so dringend benötigt.
Risiken von CV-Parsing
Obwohl CV-Parsing viele Vorteile bietet, sind auch einige potenzielle Risiken und Herausforderungen damit verbunden. Einige der wichtigsten Risiken von CV-Parsing:
Um diese Risiken zu minimieren, ist es wichtig, dass Unternehmen, die CV-Parsing einsetzen, die Systeme regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie korrekt funktionieren und relevante Informationen extrahieren. Zudem sollten sie menschliche Überprüfungen und manuelle Verifikationen in den Auswahlprozess integrieren, um sicherzustellen, dass keine fehlerhaften Entscheidungen aufgrund von CV-Parsing allein getroffen werden. Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass die eingesetzten Algorithmen fair und diskriminierungsfrei sind und keine ungewollten Vorurteile oder Benachteiligungen verursachen.
Fazit
Die Personalauswahl wird durch CV Tracking und Parsing immer schneller und Fehlentscheidungen werden minimiert. Sowohl Bewerber haben Vorteile, weil sie blitzschnell ganze Lebensläufe hochladen können. Aber auch die Personaler können bei der Entscheidung Zeit sparen, da auch bei vielen Bewerbungen wichtige Informationen vorab extrahiert werden.
Ein Nachteil des CV Parsings kann sein, dass man die Entscheidung zu sehr auf Basis von erfassbaren Daten trifft. Das persönliche Bauchgefühl kann (jedenfalls bei der Vorauswahl) nicht wirken und für die Individualität der Bewerber ist oft kein Platz mehr. Manche Top Bewerber werden dadurch nie zum persönlichen Gespräch eingeladen.
Ob sich die Anschaffung einer Parsing Software wirklich lohnt, hängt von der Anzahl Ihrer Bewerbungen ab und wie umfangreich das Unternehmen die Datenerfassung Ihrer Bewerber wünschen.
Das Personalmanagement steht vor der großen Herausforderung. Es hat u.a. die Aufgabe, talentierte Mitarbeiter zu finden, zu gewinnen, zu entwickeln und langfristig zu binden. Für diese Aufgabe ist die Sicherstellung einer innovativen Führungs- und Personalkultur unbedingte Voraussetzung. Erst dadurch wird es möglich, auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen einzugehen zu können. Megatrends wie die Globalisierung, der demografische Wandel sowie die Digitalisierug und ein Wertewandel in der Gesellschaft haben einen gravierenden Einfluss auf unsere Arbeitswelt neu. Dass diese Megatrends Auswirkungen auf die Personalarbeit haben, liegt auf der Hand.
Erstens: die Globalisierung. Wir haben uns zu einer globalen, wissensbasierten Wirtschaft verändert. Die Globalisierung in der Arbeitswelt ist gekennzeichnet durch weltweiten Wettbewerb, internationale Netzwerke, internationalen Handel und globale Mitarbeiterbewegungen. Auf diese rasante fortschreitende Globalisierung und die daraus resultierenden vreänderten Rahmendingungen müssen die Unternehmen entsprechend reagieren. Dem Personalmanagement fällt die Aufgabe zu, die entstandene Vielfalt an unterschiedlichen Mitarbeitergruppen erfolgreich zu gestalten. Die Unternehmen konkurrieren nicht mehr nur auf dem regionalen, sondern vermehrt auf dem internationalen Markt um gute und engagierte Führungs- und Arbeitskräfte.
Zweitens: der demografische Wandel. Immer weniger junge Arbeitskräfte treten aufgrund der sinkenden Geburtenrate in den Arbeitsmarkt ein. Hierdurch steigt das Renteneintrittsalter und das ältere Personal muss immer länger im Unternehmen arbeiten. Die älteren Arbeitnehmer sind in der Überzahl, während Mitarbeiter aus jüngeren Generationen nur noch vereinzelt hinzukommen. Außerdem wird durch einen steigenden Anteil von Frauen das Personal immer heterogener werden. Des Weiteren hat der demografische Wandel dazu beigetragen, dass sich der Arbeitsmarkt vom Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt verändert. Es gibt immer weniger Absolventen und Schulabgänger aufgrund der sinkenden Geburtenrate. Das spiegelt sich natürlich auch in den Bewerberzahlen für Ausbildungsstellen und Arbeitsplätzen wider. Hierdurch entsteht eine hohe Anzahl an unbesetzten Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Bewerber haben heute schon in vielen Branchen die freie Unternehmens- und Stellenauswahl.
Drittens: Digitalisierung und Virtualisierung. Die Arbeit wird durch den stärkeren Einsatz von Technologien zunehmend orts- und zeitunabhängiger. Wir sprechen hierbei von einer Flexibilisierung der Arbeit. Diese Veränderung kann zu Vorteilen, aber auch zu deutlichen Nachteilen führen. Sie gewährt den Mitarbeitern die Möglichkeit, Zusammenarbeit über große Distanzen und bietet die Chance auf flexible Arbeitszeiten. Auf der anderen Seite ergibt sich der Nachteil, dass sich Mitarbeiter verpflichtet fühlen, immer erreichbar zu sein, und das kann zu Leistungsdruck führen. Die Digitalisierung und deren Folgen sind für viele Menschen beängstigend. Viele Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz, denn ganz sicher werden in Zukunft ganze Berufsgruppen überflüssig werden. Das Entscheidende daran ist, dass gut qualifizierte Mitarbeiter in Zukunft von immer größerer Bedeutung sein werden. Maschinen müssen von Menschenhand gebaut eingestellt und gewartet werden. Menschen, die sich auf einen rasanten Wandel einstellen können, werden für Unternehmen zu einer wettbewerbsentscheidenden Komponente.
Viertens: Wertewandel. In den letzten Jahren hat sich ein kontinuierlicher Wertewandel in der Gesellschaft vollzogen. Der Wertewandel beschreibt die wandelnde Einstellung der Menschen. Der Trend geht zu einem selbstbestimmten Leben. Es besteht die Sehnsucht, die eigenen individuellen Wünsche zu erfüllen und die persönlichen Ziele am Arbeitsplatz zu erreichen. Sie sehen, Arbeitnehmer haben einen konstant steigenden Wunsch nach Individualisierung entwickelt. Diese möchten ihre persönlichen Ziele am Arbeitsplatz verwirklichen. Dabei steht vor allem Wertschätzung und Selbstverwirklichung im Mittelpunkt. Dem Personalmanagement wird die Forderung nach individuellen Arbeitsarrangements und persönlichen Angeboten für die Arbeitnehmer zugeschrieben. Es gilt die Arbeit gezielt zu individualisieren, sprich, auf den Einzelfall abgestimmte Angebote und Maßnahmen unterbreiten zu können. Dass das gerade Gesagte zu neuen Herausforderungen für das Personalmanagement der Zukunft führt, überrascht also nicht.
Menschen treffen ihre Entscheidungen für einen Arbeitgeber auf der Grundlage verschiedener Kriterien, die je nach individuellen Bedürfnissen und Prioritäten variieren können. Hier sind einige der wichtigsten Kriterien, die bei der Wahl eines Arbeitgebers eine Rolle spielen:
Natürlich werden diese Kriterien individuell unterschiedlich gewichtet, und sie werden sich im Laufe der Zeit auch ändern können.
Jeder einzelne Kandidat hat seine eigenen Prioritäten und Bedürfnisse, die bei der Wahl eines Arbeitgebers eine Rolle spielen.
Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern. Hier sind einige wichtige Maßnahmen:
Diese Maßnahmen sind jedoch nicht erschöpfend und können je nach Unternehmen und individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter variieren. Es ist wichtig, die Mitarbeiter aktiv in den Gestaltungsprozess einzubeziehen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen und angemessene Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit zu ergreifen.
Fast jeder zweite Angestellte über 50 Jahre findet laut einer aktuellen Umfrage sein Gehalt zu niedrig, jeder dritte fühlt sich gestresst und schlecht geführt. Deshalb ist die Wechselbereitschaft nicht nur unter Jüngeren groß. Mehr Geld ist aber nicht das Wichtigste.
Unter Menschen ab 50 Jahren gibt es einer Studie im Auftrag des Job-Netzwerks Xing zufolge eine relativ hohe Bereitschaft zum Wechsel des Arbeitsplatzes. Laut einem Bericht der Funke Mediengruppe gaben bei der repräsentativen Forsa-Umfrage 19 Prozent von 3216 befragten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an, offen für einen neuen Job zu sein. Hauptgründe seien ein zu niedriges Gehalt (45 Prozent) oder zu viel Stress (37 Prozent).
Ebenfalls als Grund genannt wurden demnach in der Befragung Unzufriedenheit mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens (35 Prozent) sowie schlechte Führung im bisherigen Job (33 Prozent). Bei einem neuen Arbeitgeber legen die über 50-Jährigen der Studie zufolge besonderen Wert auf einen guten Zusammenhalt unter den Kollegen (71 Prozent), ein höheres Gehalt (67 Prozent) und eine flexiblere Arbeitszeit-Einteilung (66 Prozent).
"Die Bedürfnisse der erfahrensten Generationen auf dem Arbeitsmarkt werden oft zugunsten der Jüngeren übersehen", sagte die Vorstandsvorsitzende des Xing-Mutterkonzerns New Work, Petra von Strombeck, den Funke-Zeitungen. Es werde zu wenig berücksichtigt, dass diese "oft noch 10 bis 15 Jahre im Berufsleben stehen und ein Gewinn für eine altersdiverse Unternehmenskultur sind".
In Zeiten des Mangels an Arbeitskräften sei es für Unternehmen fatal, ihre erfahrensten und langjährigsten Mitarbeiter zu verlieren, warnte Strombeck. "Denn sie nehmen auch viel Wissen und wichtige Kontakte mit." Unternehmen müssten sich daher fragen, wie sie für ältere Arbeitgeber ein attraktiver Arbeitgeber bleiben könnten, sagte die New-Work-Chefin.
Quelle: ntv.de, chl/AFP
Dann könnten diese nicht ganz so offensichtlichen Kündigungsgründe dahinterstecken.
„Ich bin dann mal weg!“ Wenn ein guter Mitarbeiter diesen Satz sagt, ist der Schock erstmal groß. Warum nur kündigt er – er schien doch immer zufrieden? Auch ein Blick ins Protokoll des letzten Mitarbeitergesprächs gibt wenig Aufschluss. Dass Mitarbeiter wie aus heiterem Himmel kündigen, kommt immer wieder vor. Häufig steckt einer der folgenden Gründe dahinter:
1. Stillstand
Die nächsten 20 Jahre dasselbe tun? Für manche eine tolle Aussicht – für ambitionierte Menschen aber der blanke Horror. Die Angst, sich nicht mehr weiterentwickeln zu können und unterfordert zu sein, kann gute Mitarbeiter vertreiben. Langeweile und Unsicherheit machen auf Dauer unglücklich. Laut dem Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sind 13 Prozent der deutschen Arbeitnehmer fachlich unterfordert.
Und das könnte helfen:
Regelmäßig mit dem Mitarbeiter über persönliche berufliche Ziele und Ambitionen reden und Wege finden, wie sich diese im Unternehmen verwirklichen lassen.
2. Fehlende Klarheit
Wenn viel geredet wird und dabei wenig Konkretes herauskommt, kann das die Mitarbeiter auf Dauer frustrieren. Vor allem diejenigen, die Ideen haben, etwas bewegen und vorankommen wollen. Oft wird eine große Vision formuliert, ohne konkrete strategische Schritte zum Ziel festzulegen. Die Folge: Die Vision wird schwammig – und der Job auch.
Laut dem Randstadt Arbeitsbarometer käme für mehr als die Hälfte aller Befragten ein Jobwechsel „selbstverständlich“ infrage, wenn die Karriereziele nicht oder nur schwierig zu erreichen wären – bei sonst guten Bedingungen. Die Studie des Personaldienstleisters zeigt: Auch eine gute Bezahlung würde diese Mitarbeiter nicht von ihrer Kündigung abbringen.
Und das könnte helfen:
Ganz schlicht: gute Unternehmensführung. Gute Leute wollen in einem ambitionierten Unternehmen arbeiten, das Ziele nicht nur formuliert, sondern auch erreicht.
3. Überarbeitung
Kennen Sie das? Den besten Mitarbeitern gibt man gerne die wichtigsten Aufgaben. Manchmal verliert man den Überblick, wie viel sie eigentlich schon auf dem Zettel haben – und eine Bitte des Chefs lehnt kaum jemand ab. Das Ergebnis: Die Mitarbeiter, die ihre Arbeit gut machen und motiviert bei der Sache sind, haben eine ständig wachsende To-do-Liste – und fühlen sich ausgenutzt, wenn andere Kollegen, die scheinbar nicht so leistungsfähig sind, dauerhaft weniger gefordert werden. Das kann gerade die Top-Leister frustrieren, vor allem wenn sich die Mehrarbeit nicht in Wertschätzung oder höherem Verdienst niederschlägt.
Und das könnte helfen:
Aktiv Maßnahmen ergreifen, um Mitarbeiter vor einem Burnout zu schützen, und regelmäßig die Arbeitsbelastung Ihrer Leute überprüfen.
4. Mangel an Sinn
Welchen Sinn stiftet Ihr Unternehmen? Geht es nur darum, Geld zu verdienen? Oder engagiert sich Ihr Unternehmen in der Region? Machen Sie mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung einen echten Unterschied? Viele Mitarbeiter wollen etwas bewegen. Ist das nicht möglich, weil es einzig und allein um Gewinnmaximierung geht, suchen sich die guten, ambitionierten Leute schnell einen neuen Job; im Betrieb bleiben nur die mittelmäßigen Kräfte. Das Resultat der Abwanderung: schlecht funktionierende und unmotivierte Teams. Damit tut sich kein Arbeitgeber einen Gefallen.
Und das könnte helfen:
Kommunizieren Sie Ihre Geschichte, Ihre Mission, Ihre Vision. Dass diese Art des Storytelling für die Mitarbeiterbindung funktioniert, beweist beispielsweise das Kondome-Start-up Einhorn in Berlin. Ständig erreichen die Gründer Initiativbewerbungen, von Menschen, die nur bei ihnen arbeiten möchten, erzählt Waldemar Zeiler im impulse-Interview – obwohl die Gehälter eher niedrig sind. Und die, die dort arbeiten, bleiben.
5. Ausgeprägte Hierarchien
Natürlich braucht jede Firma eine Struktur. Aber die gewählte Struktur muss auch zu den Mitarbeitern passen – und das langfristig, wenn man sie halten möchte. Vielleicht denkt ein Mitarbeiter auch zunächst, dass ihm zum Beispiel ein stark strukturiertes Arbeitsumfeld genau zusagt und er darin zurechtkommt. Aber auf Dauer merkt er, dass es doch nicht so gut zu ihm passt.
Und das könnte helfen:
Hierarchien abbauen und die Eigenverantwortung der Mitarbeiter stärken. Der positive Nebeneffekt: Je weniger Führungsebenen, desto schneller kann das Unternehmen auf Veränderungen reagieren.
6. Familiäre Gründe
Windeln wechseln, Hausmann sein und sich um die Kinder kümmern – das ist auch für immer mehr Männer eine Option, obwohl laut einer Forsa-Umfrage nach wie vor 68 Prozent der Männer mit Familie in Vollzeit arbeiten, nur 4 Prozent der befragten Väter in Teilzeit gehen und gerade einmal 11 Prozent länger als zwei Monate Elternzeit nehmen. Wenn die Frau arbeiten möchte und gut verdient, kann es durchaus sein, dass der Mann seine Stelle kündigt, obwohl bei ihm im Job eigentlich alles passt. Häufiger ist allerdings der umgekehrte Fall: Frauen kündigen, weil sie sich mehr Zeit für die Familie wünschen und die Arbeitsstelle in der neuen Lebenssituation nicht mehr ideal passen würde.
Und das könnte helfen:
Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle einführen oder ausbauen, etwa Teilzeit oder Jobsharing.
7. Midlife Crisis
In der Zeit von Mitte 30 bis Ende 40 hinterfragen viele Menschen ihr Leben. Nicht selten kommt die Frage nach dem Sinn im Job, in dem ja alles passt, oder auch der Wunsch nach einem Neuanfang mit Zeit zum Nachdenken, Durchatmen und Umorientieren. Während viele Menschen trotz diesen Überlegungen nur innerlich kündigen, tun es andere trotzdem.
Und das könnte helfen:
Mit den Mitarbeitern im Gespräch bleiben – und ihnen Freiräume öffnen, wenn sie sie brauchen. Vielleicht kann der Mitarbeiter seine Sinnkrise in einem Sabbatical überwinden oder seine privaten Ziele verwirklichen, indem er seine Arbeitszeit reduziert? Solche Lösungen sind allemal besser, als gute Leute zu verlieren.